Ehrenamt beim Frauennotruf
Das Ehrenamt begleitet den Frauennotruf seit seinen Anfängen. Denn gegründet wurde der Verein durch das ehrenamtliche Engagement von Frauen*, die in der Frauenbewegung aktiv waren. Das war 1978! Seither sind unsere ehrenamtlichen Helferinnen* eine wichtige Stütze für unsere Beratungsstelle. Ohne sie könnten wir viele Themen, die uns am Herzen liegen, nicht umsetzen.
Daher gilt unser besonderer Dank all den Frauen*, die uns über die Jahrzehnte tatkräftig unterstützt haben und es immer noch tun – bei Aktionen, Infoständen, Veranstaltungen, Workshops und beim Opferschutz. Sie haben mit uns diskutiert, gekämpft und gesellschaftliche Strukturen verändert. Mit ihren inspirierenden Ansichten und helfenden Händen konnten wir all die bevorstehenden Aufgaben meistern. Denn sie geben uns das Gefühl, nicht allein zu kämpfen. Mit ihnen sind wir viele!
Damit wir weiterhin mit unseren Themen in der Öffentlichkeit präsent sein können, brauchen wir auch in Zukunft viele Unterstützerinnen*. Erfahren Sie, in welchen Bereichen Sie sich einbringen und die Gesellschaft verändern können.
Wer kann mitmachen?
Mitmachen kann jede Frau*, die sich in der feministischen Arbeit engagieren will. Sie müssen keine besonderen Voraussetzungen erfüllen. Ob Sie studieren, berufstätig sind oder schon ihren Ruhestand genießen. Ob 20, 40 oder 80 – wir sind offen für alle Altersstufen und Lebenswege. Im Gegenteil: Diese Vielfalt ist eine große Bereicherung für uns hauptamtliche Mitarbeiterinnen* und die Gruppe der Ehrenamtlichen.
In welchen Bereichen können Sie mitwirken?
Die Arbeitsfelder des Frauennotrufs sind sehr vielschichtig. Wir beraten betroffene Frauen* und Mädchen*, sind in der Öffentlichkeit mit unseren Themen präsent, gehen in Schulen und in Gerichtssäle. Aber das können wir Hauptamtlichen nicht allein bewältigen. Deshalb sind wir auf Ihre Hilfe angewiesen. Sie können uns in folgenden Bereichen unterstützen:
Für einige der Aufgaben bieten wir interne Schulungen an.
Ehrenamt in der Öffentlichkeitsarbeit
Die Öffentlichkeitsgruppe trifft sich einmal im Monat in den Räumlichkeiten des Frauennotrufs. Bei diesen regelmäßigen Zusammenkünften werden Themen rund um Feminismus diskutiert. Hier einige Beispiele:
- Sicherheit von Frauen* in Heidelberg
- Erfahrungen rund um Antifeminismus und Sexismus
- Kleiderordnung an Schulen
- Vergewaltigungsmythen bzw. Mythen sexualisierter Gewalt
- aktuelle gesellschaftliche Themen wie die Vorwürfe gegen den Rammstein-Frontmann oder Hashtags wie #10secondi und #metoo
Bei diesen Treffen können Sie sich mit Ihren Meinungen einbringen und gemeinsam mit uns Veranstaltungen, Infostände und Projekte planen und umsetzen. Unser letztes großes Projekt war die Ausstellung „Sie trägt Kleidung – keine Schuld“. Außerdem brauchen wir viele Helferinnen* für unsere alljährliche Aktion zum Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen. In den letzten Jahren wurde innerhalb von wenigen Tagen bis zu 4000 Tragetaschen an die beteiligten Geschäfte in Heidelberg verteilt. Das geschieht zu Fuß, per Auto oder Lastenrad. „Ohne unsere Ehrenamtlichen könnten wir diese Aktion nicht stemmen“, so Carolin Glade-Beucke, Leiterin der Öffentlichkeitsgruppe und Mitarbeiterin in der Beratung und Öffentlichkeitsarbeit beim Frauennotruf.
Ehrenamt bei Mädchenworkshops
Mit dem Projekt „Mädchen stärken – Mädchen schützen“ gehen wir in Schulen und bieten dort u.a. Workshops speziell für Mädchen* ab der 7. Klasse an. Mit den Kursen werden die Mädchen* gestärkt, ihre Grenzen zu erkennen und zu wahren. Anhand von Übungen und Rollenspielen lernen sie, respektvoll mit den eigenen Gefühlen und der eigenen Fähigkeit umzugehen, Situationen verändern zu können. Darüber hinaus erfahren sie, welche Rechte sie haben und welche Hilfsangebote es gibt.
Für die Kurse brauchen wir immer wieder Ehrenamtliche als Co-Leiterinnen*, die unsere hauptamtlichen Mitarbeiterinnen* während der Workshops unterstützen. Wenn Sie in diesem Bereich mitwirken möchten, führen wir Sie mit einer internen Schulung in diese Aufgabe ein. Für ihre Zeitplanung ist wichtig zu wissen, dass die Kurse zweitägig sind.
Ehrenamt bei der Prozessbeobachtung
Der Frauennotruf hat 2019 den „Runden Tisch Opferschutz im Strafverfahren bei sexualisierter Gewalt“ ins Leben gerufen. Unser Ziel ist, die Strafverfahren für die Betroffenen zu optimieren. Dafür haben wir ein Prozessbeobachtungsteam eingerichtet. Die Prozessbeobachterinnen* sind im Gerichtssaal dabei und verfolgen den Prozess. Ihre Beobachtungen bringen wir am Runden Tisch ein, und wollen mit allen Beteiligten eines Strafverfahrens erreichen, dass die Rechte der Betroffenen umgesetzt werden.
Für die Prozessbeobachtung ist Ihre Teilnahme an einer internen Schulung erforderlich. Sie erfahren, welche Opferrechte im Strafverfahren gelten, wie Prozesse ablaufen und worauf es in der Prozessbeobachtung ankommt. Häufig sind Sie gemeinsam mit anderen Beobachterinnen* im Gerichtssaal. So können Sie sich nach dem Verfahren austauschen. Ihre Beobachtungen halten Sie in einem Formular fest, das die wesentlichen Punkte abfragt. Es finden auch regelmäßige Austauschtreffen mit einer hauptamtlichen Mitarbeiterin* statt, in denen offene Fragen beantwortet werden. Darüber hinaus haben Sie bei diesen Treffen die Möglichkeit, über die Belastungen zu sprechen, die ein Strafprozess auch für eine Prozessbeobachterin* mit sich bringt.
Was wir von Ihnen erwarten
Ganz gleich, ob Sie mit uns über feministische Themen diskutieren und Aktionen planen, als Co-Leiterin unsere Hauptamtlichen bei den Mädchenworkshops unterstützen oder bei Gericht Prozesse zu sexualisierter Gewalt beobachten – jeder Einsatz ist willkommen. Wir sind daran interessiert, viele Ehrenamtliche zu gewinnen, damit Sie den Freiraum haben, selbst zu entscheiden, wie stark und wie oft Sie uns tatkräftig helfen. Denn Sie gehen durch Ihr Ehrenamt keinerlei Verpflichtung ein! „Niemand muss sich einbringen, wenn dafür gerade keine Kraft oder Kapazität vorhanden ist“, so die Leiterin der Ö-Gruppe. „Uns ist wichtig, dass die Ehrenamtlichen sorgsam mit sich umgehen und sich nicht übernehmen.“
Was Sie davon haben
Mit Ihrem ehrenamtlichen Engagement tragen Sie dazu bei, dass Themen wie sicheres Feiern in Heidelberg, sexualisierte Gewalt und K.O.-Tropfen stärker in die Gesellschaft getragen werden. Gemeinsam mit anderen können Sie etwas verändern und die Situation von Frauen* verbessern. Durch den Austausch mit Hauptamtlichen und die internen Schulungen erhalten Sie interessante Einblicke in die Beratungs- und Präventionsarbeit des Frauennotrufs. Außerdem können Sie sich in einem geschützten Rahmen mit anderen zu feministischen Themen austauschen.
Sie möchten sich beim Frauennotruf engagieren?
Einfach anrufen unter 06221 – 18 16 22 oder eine Mail schreiben an info@frauennotruf-heidelberg.de. Wir führen ein kurzes Vorgespräch, um uns kennenzulernen. Danach können Sie sich in den gewünschten Bereichen einbringen und uns in unserer Arbeit unterstützen.
Wir treffen uns immer am 1. Montag im Monat um 18 Uhr, vorausgesetzt es ist kein Feiertag. Neue Interessent*innen können nach vorheriger Anmeldung schon um 17:30 zu einem Vorgespräch kommen.
Die Termine der nächsten 2 Treffen sind:
- 04.11.2024
- 02.12.2024
Wir freuen uns auf Ihre Kontaktaufnahme!