Flyer zur Ausstellung "Sie trägt Kleidung - keine Schuld!"
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„Sie trägt Kleidung – keine Schuld!“ – Ausstellung im Darmstädter Hof Centrum

Nein zu Mythen sexualisierter Gewalt!

Vom 17. März bis einschließlich 19. April 2023 ist im Darmstädter Hof Centrum Heidelberg die Installation „Sie trägt Kleidung – keine Schuld!“ zu sehen. Der Frauennotruf weist mit der Aktion auf Mythen sexualisierter Gewalt hin. Die Ausstellung ist kostenlos zugänglich.

Flyer zur Ausstellung "Sie trägt Kleidung - keine Schuld!" Nein zu Mythen sexualisierter Gewalt

Kleidung rechtfertigt keinen sexuellen Übergriffe

In den Fenstern des ehemaligen Schuhgeschäfts Görtz im Darmstädter Hof Centrum sind aktuell Kleidungsstücke und Schaufensterpuppen in unterschiedlichen Outfits zu sehen. Von Freizeitbekleidung über Sportdress und Unterwäsche bis hin zu Business-Outfit – das Spektrum ist groß. Die Kleidungsstücke stehen für unterschiedliche Berufe, Altersklassen, Sozialräume und Alltagssituationen.

Unter dem Motto „Meine Kleidung ist keine Einladung“ weist der Frauennotruf auf den Mythos hin, dass Betroffene sexualisierter Gewalt eine Mitschuld hätten. Ganz gleich, welches Outfit getragen wird – Betroffene haben niemals Schuld. Ob Unterwäsche oder Minirock – kein Kleidungsstück rechtfertigt sexuelle Übergriffe!

Mythen aufbrechen

Vielen Frauen* und Mädchen*, die sexualisierte Gewalt erlebt haben, wird unterstellt, die Tat provoziert zu haben. Sie müssen sich Sätze anhören wie „Warum trägst du auch so ein Outfit?“ und „Du hättest dich wehren müssen.“ Hinter diesen Aussagen verbergen sich Vorurteile und falsche Annahmen, die sich in den Köpfen vieler Menschen festgesetzt haben. Diese Mythen sexualisierter Gewalt erfüllen diverse Funktionen, unter anderem die Tat zu bagatellisieren und die Schuld von den Tätern auf die Betroffenen abzuwälzen. Diese Schuldumkehr, auch „Victim Blaming“ genannt, verunsichert die Betroffenen. Das Resultat: Sie trauen sich nicht, über das Geschehene zu sprechen.

Es gibt diverse Vergewaltigungsmythen. Allen gemeinsam ist, dass sie starke negative Auswirkungen auf Frauen* und Mädchen* haben, die sexualisierte Gewalt erleben. Vielen Menschen ist nicht bewusst, dass diese Aussagen die Situation der Täter stärken und die sexualisierte Gewalt normalisieren. „Damit sich die Situation der Betroffenen ändert, müssen wir diese Mythen aus den Köpfen der Menschen bekommen“, so Carolin Glade-Beucke vom Frauennotruf, die diese Installation maßgeblich konzipiert hat. Dazu trägt diese Ausstellung bei.

Kostenlose Beratungen

Betroffene Frauen* und Mädchen* ab 14 Jahre finden beim Frauennotruf Heidelberg einen geschützten Rahmen. Hier können sie über das Erlebte sprechen und sich Unterstützung holen. Auch Bezugspersonen von Betroffenen – zum Beispiel Angehörige, Freund*innen oder Lehrkräfte können sich an uns wenden. Die Beratungen finden vor Ort in unseren Räumlichkeiten oder telefonisch statt. Die telefonischen Sprechzeiten finden Sie auf unserer Startseite.

Danke!

Unser besonderer Dank geht an das Darmstädter Hof Centrum und Jacqueline Brunner, Center Management DHC, die es uns mit ihrem Engagement ermöglicht hat, diese Installation im öffentlichen Raum umzusetzen. Herzlichen Dank an die Ladengeschäfte, die uns die Schaufensterpuppen zur Verfügung gestellt haben. Und ein großes Dankeschön geht an die vielen Spenderinnen der Outfits.

 

Über die Ausstellung wurde in den Medien berichtet. Lesen Sie auch den Artikel auf Heidelberg24 und den Artikel in der RNZ.