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Nicht Beziehungstat, sondern Femizid!

Kundgebung zum Tod einer Schülerin in St. Leon-Rot

Der gewaltsame Tod einer 18-jährigen Schülerin in St. Leon-Rot durch einen Mitschüler macht uns sehr betroffen. Unser Mitgefühl gilt den Angehörigen der Ermordeten und ihren Mitschüler*innen. Wir sind erschüttert über die Tat, aber gleichzeitig auch wütend über die mediale Berichterstattung. Denn mal wieder wird der Tod einer Frau nicht als Femizid bezeichnet, sondern als Beziehungstat abgetan.

Jeden Tag müssen Mädchen* und Frauen* befürchten aufgrund ihres Geschlechts Opfer von Gewalt zu werden. Statistisch gesehen wird in Deutschland jeden dritten Tag eine Frau* von ihrem (Ex-)Partner umgebracht. Femizide sind kein Einzelfall, sondern Ausdruck patriarchaler Gesellschaftsstrukturen, in denen wir leben. Gewalt gegen Frauen fängt bei sexistischen Sprüchen an, geht über Belästigung bis hin zu Vergewaltigung und, wie wir jetzt leider wieder sehen mussten, Mord.

Es ist daher wichtig, Gewalt an Frauen als solche zu benennen und in Fällen wie dem Mord in St. Leon-Rot den Begriff Femizid zu verwenden, um die Realität dieser systemischen Gewalt gegen Frauen zu benennen und anzuerkennen.

Auf diesen Umstand haben der Frauennotruf Heidelberg und Frauen helfen Frauen e.V. am 26. Januar bei ihrer gemeinsamen Kundgebung auf dem Bismarckplatz hingewiesen. Dem Aufruf sind etwa 100 Personen gefolgt. Auch Medienvertreter waren dabei.

Hier geht es zu den Beiträgen von RNF und RNZ zur Kundgebung. Am 30.01.2024 hat Renate Kraus, Geschäftsleitung beim Frauennotruf, in einem Interview mit dem SWR darüber gesprochen, warum es immer wieder zu Femiziden kommt und wie die Präventionsarbeit aussehen müsste, um Femiziden vorzubeugen.